Samstag, 7. November 2015

#7: Ich habe doch keine Zeit! oder: Wer oder was stresst dich eigentlich?

Hallo liebe Leser.

Vor ein paar Jahren habe ich im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit 200 Menschen befragt, was sie generell am meisten stresst (alle erwerbstätig und bei demselben Unternehmen angestellt).
Einer der Topstressoren war der Termindruck. Was die Gruppe also besonders gestresst hat, ist die Befürchtung zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einer oder mehreren Aufgaben nicht fertig zu werden. Der zeitlichen Frist nicht zu genügen. Die Aufgabe in einer immer kleiner werdenden Größe - der Zeit - nicht gewuppt zu bekommen.
Gut nachvollziehbar, oder? Ich selbst kenne das auch - ganz aktuell im Zusammenhang mit dieser Blogreihe, die mich ganz schön auf Trapp hält. Uiuiui - ich habe ja angekündigt, jeden Tag von mir hören zu lassen…und das möchte ich auch gerne einhalten. #keepsmeonthetoes #vordempostistnachdempost #29tageistjanichtnichts

Ergo: Wenig Zeit für viele Aufgaben stresst. Die meisten Menschen sprechen, wenn sie über ihre zeitliche Kapazität sprechen von "Haben" anstatt von "Nehmen". Eigentlich seltsam, finde ich.
Denn Zeit haben wir ja alle gleich viel, nämlich 24 Stunden am Tag, 168 in der Woche, 672 im Monat usw. Wieso sprechen wir dann von Zeitfenstern, denen wir ausgeliefert sind anstatt von einer Ressource, mit der wir umgehen und die wir gestalten? Damit meine ich vor allem die Formulierung "Nee, dafür habe ich doch keine Zeit!". Es müsste doch heißen:  "Da geht's nicht, die Zeit habe ich schon anders geplant." oder "Die Zeit nehme ich mir!" oder "Dafür möchte ich meine Zeit gerne einsetzen.". Aus meiner Sicht bringt uns alleine diese Begrifflichkeit wieder zurück in den Fahrersitz, zurück ans eigene Steuerrad. Raus aus dem gefühlten "Ausgeliefert-Dasein". Dieser fiese Zeitmangel macht ja nicht automatisch - so mir nichts dir nichts - mit uns was er will, sondern wir entscheiden meist wie und für was wir unsere Zeit einsetzen. Hallo Selbstverantwortung.

Selbstverständlich sind wir immer wieder mit Situationen konfrontiert, die durch äußere Ereignisse, Impulse oder Bedingungen entstehen und uns beeinflussen. Das ist klar, das wird auch so bleiben. Sind ja schließlich nicht alleine auf der Welt, die sich ständig weiter dreht. Dazu habe ich diese Woche einen Post geschrieben, zum Nachlesen hier entlang: #5: Über die Fähigkeit, zu akzeptieren.
Realistisch betrachtet, können wir bestimmte Umstände nicht oder auf den ersten Blick nur ein bisschen beeinflussen. Was wir jedoch beeinflussen können, ist unsere Einstellung dazu. Und sie bestimmt wiederum, wie wir mit Ereignissen umgehen. Huch, schon wieder sitzen wir selbst am Steuer. Ohne Selbstverantwortung geht's irgendwie nicht.
Jack Sparrow (ihr wisst schon, der Black Pearl Captain…) hat hierzu einmal etwas ziemlich Gutes gesagt wie ich finde: "The problem is not the problem. The problem is your attitude about the problem. Do you understand?". Findest du nicht auch, dass wir dann von der zeitlichen Kapazitätsfrage ziemlich weit entfernt sind?

Was das alles mit Stressempfinden und Achtsamkeit zu tun hat? Sehr viel. Menschen haben ja häufig das Gefühl, ihr Leben lebt sich an ihnen vorbei. Es findet auf der Überholspur statt ohne wirklich lebendig zu sein. Dabei wird jeder Tag als proppenvoll betrachtet. Und das Gefühl ist, dass total wenig Zeit für die Dinge bleibt, die am Herzen liegen. Die eigentlich gut tun, die eigentlich Energie geben würden.
Im Gegensatz zur für alle gleichverfügbaren Ressource "Zeit" empfinden wir sehr unterschiedlich, was Energie GIBT und was Energie ZIEHT. Wie ist das bei dir so?

Hast du Lust auf eine Reflexion deiner Woche? Dann los:
1. Was hat mich diese Woche so richtig gestresst und sehr viel Aufmerksamkeit, Energie und damit Zeit gezogen?
2. Was hat mir diese Woche ganz viel Energie gegeben (Begegnung, Gespräch, bestimmter Satz, Aktivität, Erkenntnis, Bewegung, …)?
3. Was genau an diesem Ereignis hat mir gut getan? Und wie schaffe ich es, mehr davon zu bekommen? 

Danke für's Lesen. Ist dann doch etwas länger geworden :o).

Schönen Samstag und bis morgen.
Tatjana

#timeut #energiegeber #energiefresser #itsallaboutenergy #tudaswasgutut

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